MIKRONÄHRSTOFFTHERAPIE


Mikronährstofftherapie München

Was sind Mikronährstoffe?

Mikronährstoffe sind für unser Überleben essenziell: Ohne sie können wir nicht leben bzw. werden wir langfristig (schwer) krank. Das Besondere an ihnen ist, dass unser Körper sie nicht selbst herstellen kann, sondern sie müssen zwangsläufig mit der Nahrung und dem Trinkwasser von außen zugeführt oder wie Vitamin D aus dem Cholesterin unter UV-Strahlung in unserer Haut verstoffwechselt werden.

Uwe Gröber beschreibt ihre Bedeutung als "unabdingbare Voraussetzung für eine physiologisch intakte Zellfunktion, reibungslose Stoffwechselaktivität und optimale Leistungsfähigkeit des Organismus" (U. Gröber: Mikronährstoffe. 3. Aufl. 2011, Stuttgart, S. 39).

Wie kann ich Ihnen bei der Mikronährstofftherapie behilflich sein?

Sehr viele Menschen nehmen diverse "Nahrungsergänzungsmittel" ein, weil sie das Gefühl haben, unzureichend versorgt, verzerrt informiert bzw. aufgeklärt zu sein.

Warum haben wir kein Unterrichtsfach in der Schule: "Was ist eine Menschen artgerechte Ernährung und was benötigen trotzdem wir zusätzlich?"

Ich kann Ihnen anbieten, durch ein Anamnesegespräch zu versuchen, auf Grund Ihrer eigenen Krankheitsgeschichte, Ihrer aktuellen Lebenssituation und den Erkrankungen in Ihrer Familie zu ermitteln, welche Laborparameter bei Ihnen untersucht werden sollten. Orientierend an diesen Laborergebnissen oder auch "nur" durch das Anamnesegespräch kann ich Ihnen Hinweise geben, welche Mikronährstoffe Sie wann ein nehmen sollten.

Mikronährstoffe sind reine Natur"produkte" und können nicht patentiert werden.

Zu den Mikronährstoffen gehören alle Vitamine (wasserlösliche: C, B-Komplex, Biotin, Folsäure und fettlösliche: A, D, E, K), Spurenelemente (u.a. Selen, Zink, Eisen, Jod, Kupfer, Mangan, Bor) und Mineralstoffe (Calcium, Magnesium, Kalium, Natrium, Phosphor, Schwefel). Darüber hinaus zählen auch (mehrfach) ungesättigte Fettsäuren, Aminosäuren (Eiweiß-Bausteine) und sekundäre Pflanzenstoffe (z.B. Resveratrol, Lutein) dazu.

Die Mikronährstoffe werden abgegrenzt von den sogenannten Makronährstoffen wie Eiweiß (Protein), Fett und Kohlenhydrate (Zuckerverbindungen). Umgangssprachlich werden Mikronährstoffe auch "Nahrungsergänzungsmittel" genannt. Diese Bezeichnung lässt den lebensnotwendigen Charakter dieser – im wahrsten Sinne des Wortes – Vitalstoffe völlig außer Acht.

Mikronährstoffe sind Naturstoffe und deshalb nicht patentierbar, d.h. die Industrie hat kein Interesse an ihrer Erforschung geschweige denn ihrer Verbreitung, da sie damit nichts verdienen kann. Sogar im Gegenteil: Menschen, die ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt sind, sind gesünder und brauchen weniger Medikamente.

 

Was bedeutet Mikronährstoffmedizin?

Die Mikronährstoffmedizin beschäftigt sich mit der wissenschaftlichen Erforschung der Auswirkungen von Mikronährstoffmangel auf den Menschen und die daraus resultierenden Erkrankungen. Sie beruht auf der Erkenntnis, dass der menschliche Körper für ein gesundes, reibungsloses Funktionieren aller Zellsysteme bzw. Organe zahlreiche Mikronährstoffe (Vitalstoffe) in der richtigen Relation und Konzentration benötigt. Diese Mangelzustände können durch moderne Labordiagnostik aufgedeckt und durch gezielte Einnahme von Mikronährstoffen ausgeglichen werden.

Messen. Einnehmen. Messen. Gut versorgt!

Die Mikronährstofftherapie ergänzt – unseres Erachtens – in perfekter Weise die Chinesische Medizin. Denn nur ein gut versorgter Körper kann auch seine Reparatur- und Regulationsmechanismen aufrechterhalten.  Bedauerlicherweise leiden immer mehr Menschen unter einem Vitalstoff- bzw. Mikronährstoffmangel – vielfach, ohne es zu wissen.

In der Mikronährstofftherapie messen wir durch Labordiagnostik, was Ihrem Körper fehlt. Darauf basierend ergänzen Sie die fehlenden Mikronährstoffe ("Supplements" / "Nahrungsergänzungsmittel"). Nach einiger Zeit wird die Labordiagnostik wiederholt, um erneut zu messen und auf diese Weise zu überprüfen, ob Sie damit ausreichend versorgt sind und was Sie weiter einnehmen sollten.

Gesunde und ausgewogene Ernährung genügt heute nicht mehr

Mikronährstoffe müssen über die Nahrung aufgenommen werden, da unser Körper sie nicht selbst herstellen kann. Doch leider genügt eine so genannte gesunde und ausgewogene Ernährung heute nicht mehr, um uns in ausreichendem Maße mit allen Mikronährstoffen zu versorgen. Warum das so ist? Zum einen haben wir unser Leben und unsere Ernährung seit der Steinzeit drastisch verändert. Zum anderen werden aufgrund der Industrialisierung der Landwirtschaft, der mangelnden Düngung und der extensiven Tierhaltung die Böden, Pflanzen, das Gemüse und Getreide arm an Nährstoffen – und somit auch die Tiere und deren Fleisch.

Ganz davon abgesehen: wer weiß, was eine "gesunde" und "ausgewogene" Ernährung ist? Warum haben wir kein Fach in der Schule, das uns vermittelt, was eine Menschen artgerechte Ernährung ist?

 

Veränderte Ernährung seit der Steinzeit

In den vergangenen 10.000 Jahren haben wir angefangen, sesshaft zu werden und Ackerbau und Viehzucht zu betreiben. Dadurch wurden Getreide, Reis, Mais, Kartoffeln, Fleisch, Milch und Eier als "neue" Lebensmittel bzw. in bisher unbekannten Mengen in unseren Speiseplan eingeführt. Die genetische, aber vor allem die körperliche Anpassung des Gebisses und Magendarmtrakts an veränderte Ernährungsgewohnheiten dauert aber hunderttausende von Jahren. Daraus resultieren u.a. langfristig unsere "Zivilisationskrankheiten". Zusätzlich haben Getreideprodukte per se eine niedrige Dichte an Mikronährstoffen.

Industrialisierung der Landwirtschaft und unzureichende Düngung

Die Industrialisierung der Landwirtschaft laugt unsere Böden aus und macht sie arm an lebensnotwendigen Mikronährstoffen. Substanzen wie Glyphosat binden zudem lebenswichtige anorganische Mineralstoffe (z. B. Selen) im Boden und verstärken dadurch den Mangel. Außerdem steht Glyphosat im Verdacht, Krebs zu erzeugen.

Zusätzlich werden durch eine einseitige Düngung (nur mit Stickstoff, Phosphat & Kalium) die anderen mindestens vierzehn Mineralien, die Pflanzen brauchen, um gut wachsen zu können, immer mehr dem Boden entzogen (Stefan Hügel: "Mineralienwende"). Dadurch wird der Boden immer ärmer an den lebenswichtigen Mineralien und der Mangel bei Mensch und Tier immer größer.

Übergewichtig und mangelernährt

Unabhängig von der Bodenbeschaffenheit, führen natürlich Fehl- oder Mangelernährung zu entsprechendem Mikronährstoffmangel. Die Volkskrankheit unserer Zeit ist leider Übergewicht durch hochkalorische Ernährung ohne ausreichende Bewegung und Ballaststoffe. Dies führt zwangsläufig zu einem Mangel an Mikronährstoffen, allerdings kann es lange Zeit dauern, bis dieser Beschwerden verursacht.

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Mangelzustände und Mikronährstoff-Räuber

Mangelzustände – sehr häufig bei veganer und vegetarischer Ernährung

Vegetarier sind ebenso wie Veganer – oftmals unwissentlich – praktisch immer von Mangelzuständen betroffen.  In der evolutionären Entwicklung der letzten sieben Millionen Jahre, seitdem wir als Affen von den Bäumen herunterkamen und langsam zum Homo sapiens wurden, haben wir uns zum "Alles-Esser" entwickelt. Aus gutem Grund: Innereien wie Gehirn, Knochenmark, Herz, Lunge, Leber, Milz, Darm usw. enthalten besonders viele der lebensnotwendigen Mikronährstoffe und Omega-3-Fettsäuren; Muskelfleisch viel Eisen und Vitamin B12 usw.

So verantwortungsbewusst der Verzicht auf tierische Produkte auch ist: Der menschliche Organismus braucht diese Mikronährstoffe, die er auf diesem fleischlosen und tierfreien Weg über die Nahrung nicht erhält. Darum ist es für Veganer und Vegetarier von essenzieller Bedeutung, fehlende Mikronährstoffe wie Omega-3-Fettsäuren, Eisen, Selen und Vitamin B 12 etc. zu kontrollieren und zu ergänzen.

 

Geschädigter Darm

Ein geschädigter Darm kann ebenfalls dazu führen, dass der Körper zu wenige Mikronährstoffe aufnehmen kann. Selbst wenn Sie bereits Mikronährstoffe ergänzen. Darum ist die Verlaufskontrolle so wesentlich – getreu unserem Motto: messen – einnehmen – messen – gut versorgt!

Schwangerschaft, Stillzeit, Kindheit, Jugend und Alter 

Diese Lebensphasen zeichnen sich durch einen erhöhten Bedarf an Mikronährstoffen aus. Besonders während der Schwangerschaft und Stillzeit braucht die Mutter erheblich mehr Mikronährstoffe. Wenn diese nicht in ausreichendem Maße zugeführt werden, sind langfristig Krankheiten von Mutter und Kind vorprogrammiert (siehe dazu auch den Kongress für menschliche Medizin 2019 in FFM "Tatort Schwangerschaft - Wie in der Kindheit die Krankheiten des Alters entstehen"). Im Heranwachsen braucht der Körper ebenso deutlich mehr Vitalstoffe. Fehlen sie, kann es zu vielfältigen Mangelerscheinungen wie Konzentrationsstörungen und Müdigkeit kommen. Auch Senioren sind besonders betroffen: Denn ihnen fehlen im höheren Alter noch mehr wichtige Mikronährstoffe, da mit dem Älterwerden die Aufnahme dieser Substanzen zusätzlich vermindert ist.

Stress, Krankheit und langfristige Medikamenteneinnahme

Auch längere andauernder Stress, chronische Krankheiten, Operationen oder lang andauernde Medikamenteneinnahme führen zu einem Defizit an verschiedensten Mikronährstoffen.

Z.B. verursacht die "Pille" einen Folsäure- und B-Vitaminmangel und dies kann zu einem Mangel an Serotonin mit depressiven Verstimmungen führen; zusätzlich wird der Haushalt von Vitamin E und C, Magnesium, Selen, Zink und Kupfer gestört und dadurch das Auftreten u.a. von Reizbarkeit, Kopfschmerzen, Krämpfen, Migräne und Brustspannen begünstigt (U.Gröber & K. Kisters: Arzneimittel als Mikronährstoff-Räuber, WWG 2. Afl. 2017).

So verbraucht der Körper in einem stressigen Leben oder belastet durch eine große Operation deutlich mehr Vitalstoffe. Fehlen die Mikronährstoffe langfristig, kann es zu vielfältigen Mangelerscheinungen wie ständiger Müdigkeit oder chronischer Erschöpfung kommen.

BEISPIEL – Sonnenvitamin D

Vitamin D wird in der Haut unter der Einwirkung von Sonnenlicht aus Cholesterin hergestellt, kann mit der Nahrung nur in unzureichenden Mengen aufgenommen und im Körper nicht sehr lange gespeichert werden. Die Vitamin-D-Bildung in der Haut funktioniert aber nur ab einem UV-Index über drei und auch nur ohne Sonnenschutzcreme. Den UV-Index können Sie in etwa abschätzen, wenn Ihr eigener Körperschatten gleich lang oder kürzer als Ihr Körper ist. In München ist das nur im Juli und August und nur zur Mittagszeit der Fall.

Je nach Hauttyp müsste man um diese Zeit 3-4 Mal pro Woche für 10-30 Minuten mit bloßen Armen und Beinen in die pralle Sonne gehen, um den täglichen Bedarf zu decken. Natürlich, ohne Sonnenschutz aufgetragen zu haben – sonst funktioniert es nicht! Und je dunkler die Haut, desto länger muss die Sonnenexposition andauern. Wer geht so regelmäßig in die Sonne? Wir kennen nur sehr wenige Menschen, die dies regelmäßig schaffen, aber: wie decken diese in den restlichen zehn Monate des Jahres ihren Vitamin-D-Bedarf?

84 % der Europäer mit zu niedrigem Vitamin-D-Spiegel

Deshalb weisen 84 % der Bevölkerung in Europa zu niedrige Vitamin-D-Spiegel auf. Erschwerend kommt hinzu, dass die meisten Labore bei der Bestimmung im Blut zu niedrige Referenzwerte (z.B. > 20 bzw. 30 ng/ml bzw. > 50-75 nmol/l) angeben und die übliche Dosis-Empfehlungen von 800-1.000 I.E. pro Tag viel zu niedrig ist. Auch die Verabreichungsform in Tabletten erschwert die Aufnahme, da Vitamin D fettlöslich ist und am besten als ölige Tropfen zu einer fettreichen Mahlzeit vom Magen-Darm-Trakt resorbiert wird.

Vitamin-D-Mangel in der Schwangerschaft:

In der Schwangerschaft hat ein Vitamin D-Mangel gravierende Auswirkungen auf die Entwicklung u.a. des kindlichen Gehirns. Studien weisen auf vermehrte Sprachstörungen bei Kindern von fünf und zehn Jahren hin, deren Mütter in der Schwangerschaft unter Vitamin-D-Mangel litten.

BEISPIEL – Selen:

Seit der Eiszeit sind unsere Böden besonders arm an Jod und Selen. Selen wird für viele Stoffwechselvorgänge im Körper gebraucht und kann unsere DNA im Zellkern reparieren. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis (einer Autoimmunerkrankung der Schilddrüse) ist Selen in der Schilddrüse u. a. für die Entgiftung des hochtoxischen Wasserstoffperoxids (H2O2) essenziell. Bei Selenmangel kann der entzündliche Prozess kaum gestoppt werden, und die spezifischen Antikörper sind hoch bzw. steigen an.

Mikronährstoffmangel – häufig übersehen und nicht diagnostiziert

Man könnte viele weitere Beispiele für andere Mikronährstoffdefizite aufzählen. Allzu oft werden diese nicht diagnostiziert. Das liegt zum Teil daran, dass in der westlichen Medizin die Bedeutung der Mikronährstoffe weder im Studium noch in der Facharztausbildung ausreichend vermittelt wird. Deshalb werden mögliche Mangelerscheinungen im Praxisalltag häufig nicht rechtzeitig diagnostiziert und/oder lange Zeit übersehen. Zusätzlich sind einzelne oder kombinierte Mangelzustände nicht durch eindeutig zuzuordnende klinische Symptome gekennzeichnet. Dazu kommen der schleichende Beginn und die vielen unterschiedlichsten Beschwerden, die zu geringe Mikronährstoffmengen mit sich bringen.
Viele Menschen mit Beschwerden, die der Hausarzt nicht diagnostizieren kann, therapieren sich häufig selbst. Sie glauben, ihrer Gesundheit etwas Gutes zu tun, wenn sie sogenannte Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Sie hoffen, dass es ihnen besser geht und dass einige ihrer Beschwerden gelindert werden. Sollte es dabei zu Überdosierungen kommen, ist das für die Betroffen meist nicht erkennbar. Allerdings ist eine Überdosierung weniger ein Problem als der Mangel.

Wenn Sie eine diesbezügliche Untersuchung wünschen, empfehlen wir Ihnen, einen Termin in unserer Praxis zu vereinbaren. So können wir, basierend auf einem ausführlichen Anamnesegespräch, eine auf Sie individuell angepasste Bestimmung entsprechender Parameter im Blut veranlassen. Um im nächsten Schritt eine Diagnose zustellen sowie eine zielgerichtete Therapie einzuleiten.

Bitte sprechen Sie uns an und oder vereinbaren Sie einen Termin unter: Tel. 089 - 260 18 560.

 
 

 

  1. Duke SO et al.: Glyphosate Effects on Plant Mineral Nutrition, Crop Rhizosphere, Microbiota, and Plant Disease in Glyphosate-Resistant Crops, J Agric Food Chem 2012, 60, 10375−10397
  2. Jones GD et al.: Selenium deficiency risk predicted to increase under future climate change. Proc Natl Acad Sci USA 2017; 114 (11): 2848-2853.
  3. Cashman KD et al: Vitamin D deficiency in Europe: pandemic? Am J Clin Nutr. 2016; 103: 1033-44
  4. Whitehouse AJ et al: Maternal serum vitamin D levels during pragnancy and offspring neurocognitive development. Pediatrics, 2012;129 (3): 485-493